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Birgit Lutherer 

Stolpersteine in der Partnerschaft

Alle Beziehungen verändern sich im Laufe der Zeit. Das ist ganz normal und gut so. Schließlich tun sich zwei unterschiedliche Menschen zu einer engen Gemeinschaft zusammen. Da muss erst einiges zusammenwachsen, was vorher „nur“ individuell war.

So gesehen entwickelt man sich gemeinsam, miteinander. In der Regel geschieht das nicht von alleine und nicht ganz ohne Probleme.

Auch in eingelebten Partnerschaften finden laufend Veränderungen statt. Das Leben im Außen verändert sich ja auch permanent und hat unmittelbar Einfluss auf das Beziehungsleben.

In den meisten Paarbeziehungen kommt es deshalb beinahe zwangsläufig irgendwann zu Schwierigkeiten. Irgendetwas knirscht in der Beziehung und hindert Sie daran wirklich glücklich miteinander zu sein.

Dies ist ein wichtiger Themenpunkt im Beziehungsleben. Deshalb beschäftigen wir uns zunächst mit den häufigsten Gründen, warum es in Paarbeziehungen zu Spannungen kommt. Im Anschluss werden wir tiefergreifend in das Thema „Toxische Beziehung“ einsteigen.

 

Ihr Partner ist eine Spaßbremse

 

Haben Sie das Gefühl, dass Ihnen der Spaß in Ihrer Beziehung abhandengekommen ist?

Gibt es keinen Anlass mehr zu lachen?

Fühlen Sie sich, als müssten Sie zum Lachen in den Keller gehen, wenn Ihr Partner in Ihrer Nähe ist?

 

Wenn Sie eine dieser Fragen für sich mit JA beantworten können, ist Ihrer Beziehung leider eine ganze Menge an Intimität und Leichtigkeit verloren gegangen. Denn gemeinsames Lachen, beziehungsweise Humor gehören unbedingt in jede Paarbeziehung. Tatsächlich ist es so, dass Humor etwas sehr Intimes sein kann. Denn Sie teilen in dem Moment des gemeinsamen Lachens, z.B. über „Insider Themen“, etwas miteinander, was niemand sonst mit Ihnen teilt.

Selbst in problembeladenen Phasen bildet Humor ein verbindendes Element. Er hilft, die Dramatik einer Krise zu entschärfen. Humor verbindet Sie als Paar und hilft Ihnen auch über stürmische Zeiten hinweg.

 

Mein Tipp: Bevor eine Situation eskaliert, ist es oftmals ratsam, erst einmal einen entschärfenden Witz zu machen. Das nimmt sehr viel Konfliktpotenzial heraus und fördert eine sinnvolle, einsichtige Gesprächsbasis. Doch bedenken Sie: Humor, bzw. Witze dürfen niemals auf Kosten des anderen gemacht werden. Das wäre verletzend. Lachen Sie miteinander – nicht übereinander! Humor ist, wenn beide darüber lachen können.

Falls Ihr Partner also eine Spaßbremse sein sollte, sprechen Sie am besten an, dass es Sie stört und Sie das gemeinsame Lachen vermissen.

Lachen ist gesund – auch für die Beziehung!

 

Ihr Partner ist nicht ehrlich

 

Zweifeln Sie an der Ehrlichkeit Ihres Partners?

Haben Sie das Vertrauen in Ihren Partner verloren?

Fühlen Sie sich bisweilen belogen?

 

Wenn ja, wäre das bedenklich, sogar dramatisch. Denn Ehrlichkeit ist die Basis für Vertrauen. Und Vertrauen ist ein Grundpfeiler einer Partnerschaft.

Erst wenn Sie ehrlich miteinander umgehen, kann ein wirklich intimes Miteinander entstehen. Anderenfalls fahren Sie sozusagen immer mit angezogener Handbremse durch Ihr Beziehungsleben. Mindestens einer von beiden ist ständig auf der Hut, weil das nötige Vertrauen fehlt. Auch fehlt das Gefühl, sich auf den Partner verlassen zu können. Beides ist schlecht für eine echte, gut funktionierende Partnerschaft.

Schlimm wird es, wenn Sie herausfinden, dass Ihr Partner Sie belügt. Dann ist es vorerst vollkommen aus mit dem Vertrauen. Auch auf der Seite desjenigen, der lügt ist es nicht besser bestellt. Er verstrickt sich mit der Zeit in einem Geflecht aus Unwahrheiten. Schließlich zieht eine Lüge in den meisten Fällen weitere Lügen nach sich. Irgendwann ist man dann gefangen in einem Netz aus Lügen und muss befürchten entlarvt zu werden. Es entsteht jedenfalls mit der Zeit ein kaum zu stoppender Lügenkreislauf. Aus diesem Kreislauf gibt es nur einen Weg hinaus: Sie müssen mit Ihrem Partner darüber reden. Allein die Wahrheit kann hier Abhilfe schaffen. Erst dann kann neues Vertrauen, das ja so unabdingbar für eine Paarbeziehung ist, entstehen. Gleiches gilt im Übrigen auch für Geheimnisse. Wer ein Geheimnis vor seinem Partner verbirgt, kann gar nicht anders als zu lügen, damit das Geheimnis bewahrt bleibt. Wird es dann vom Partner enthüllt, fühlt es sich für Ihn ebenfalls an wie ein Vertrauensbruch.

 

Mein Tipp: Bevor Sie sich mit dem Gedanken tragen, ob Sie sich von Ihrem Partner wegen Unehrlichkeit besser trennen sollten, sprechen Sie mit ihm. Ist er einsichtig, kann alles wieder gut werden. Ist er das nicht, sollten Sie tatsächlich in Erwägung ziehen sich von ihm zu trennen. Mit einem uneinsichtigen, unehrlichen Partner werden Sie voraussichtlich keine zufriedenstellende, solide, auf Vertrauen basierende Paarbeziehung führen können.

 

Ihr Partner weiß nicht zu schätzen, was Sie tun

 

Geben Sie eine Menge in die Beziehung hinein?

Investieren Sie Zeit, Engagement, Initiative, Ihr Herz, sich selbst und weitere Dinge, die Ihnen persönlich wichtig sind für ein glückliches Miteinander, in Ihre Beziehung?

Meinen Sie von Ihrem Partner dafür nichts zurückzubekommen?

 

Das wäre schade. Denn Wertschätzunghält die Beziehung lebendig. Sie ist sozusagen der Motor in Ihrer Beziehung. Durch Wertschätzung fühlen Sie sich von Ihrem Partner gesehen und respektiert. Wer immer nur gibt und selbst keine Anerkennung dafür bekommt, gerät mitsamt dem Beziehungsgefüge in eine arge Schräglage. Irgendwann haben Sie in der Folge gar keine Motivation oder Lust mehr darauf, weiterhin etwas in die Beziehung hineinzugeben. Damit verschlechtert sich automatisch die Freundschaft zu Ihrem Partner und mit der Zeit kommt dadurch selbst eine lebendige Beziehung zum Erliegen. Wertschätzung bezieht sich übrigens auch auf Ihre Person. Was schätzen Sie an Ihrem Partner und was schätzt er an Ihnen? Haben Sie in letzter Zeit Ihre Wertschätzung gesagt und gezeigt?

Mangelnde Wertschätzung in der Partnerschaft ist ein Beziehungskiller erster Güte. Ein profanes Beispiel, das wohl jeder nachvollziehen kann, soll das hier verdeutlichen. Sie fragt ihn: „Schatz, liebst du mich noch?“ Er antwortet: „Das weißt du doch.“ Wertschätzung ist hier nicht zu finden. Auch einiges anderes fehlt. In diesem Beispiel wird eine Erstarrung der Beziehung deutlich.  Ausdruck von Liebe, Gefühl, Respekt und Wertschätzung kommt darin nicht vor.

Bezüglich der Wertschätzung kommt hier überdies das Beziehungskonto zum Tragen. Ja, Sie haben richtig gelesen, auch in einer Beziehung gibt es ein Konto, genau wie bei einem Geldinstitut. Nur wird hier kein Geld eingezahlt oder abgehoben, sondern andere Dinge schlagen dort zu Buche. Jeder der Partner zahlt etwas auf dieses Konto ein oder hebt etwas ab. Eine Einzahlung kann etwas sein, das Sie in die Partnerschaft hineingeben, zum Beispiel Sie bereiten für sich und Ihren Partner einen schönen Abend vor oder Sie umarmen Ihren Partner und sagen ihm, wie sehr Sie ihn mögen. Selbst Routinearbeiten, die Sie selbstverständlich erledigen, wie die Spülmaschine einräumen, Rasen mähen, die Mülltonne zur Leerung bereitstellen, usw. werden hier als Einzahlung verbucht. Auf die Seite der Einzahlung gehört ebenso Wertschätzung zum Ausdruck bringen. Das kann durch ein Lob aussprechen geschehen. Oder dass Sie bemerkt haben, was der Partner für Sie getan hat, oder Sie überreichen Ihrem Partner eine Anerkennung in Form einer kleinen Aufmerksamkeit, z.B. ein Strauß Blumen, oder Ihre Lieblingspralinen aus der Konditorei. Jedenfalls sollte es immer irgendetwas Positives, der Beziehung und Ihnen Zuträgliches sein. Eine Abhebung hingegen, wird getätigt, wenn etwas Negatives stattfindet. Das kann ein Streit sein, eine Lüge, die berühmte Zahnpasta Tube, die Sie ständig offen am Beckenrand liegen lassen oder eben auch keine Wertschätzung zum Ausdruck bringen. Letzteres ist eine relativ hohe Abhebung, weil sie die Beziehung auf Dauer zerstören kann. Im Ranking befindet sie sich im oberen Mittelfeld. Ganz oben stehen Lügen und Fremdgehen.

Sie können selbst dafür Sorge tragen, dass Ihr Beziehungskonto nicht ins Soll rutscht. John Gottman (Paartherapeut) hat dazu eine hilfreiche Formel entworfen: Die 5:1 Regel. Sie besagt: Um 1ne negative Interaktion mit dem Partner wieder auszugleichen, muss man im Verhältnis mindestens 5 positive Interaktionen mit ihm durchführen.

Konkret bedeutet das: Auf 1x streiten müssen 5 positive Dinge folgen, zum Beispiel in den Arm nehmen, miteinander lachen, Sex, Wertschätzung zum Ausdruck bringen, etc.

 

Mein Tipp: Falls Sie Wertschätzung in Ihrer Paarbeziehung vermissen, sollten Sie das unbedingt ansprechen, damit Ihrem Partner das bewusst wird. Viele Partner vernachlässigen die Wertschätzung nicht absichtlich oder böswillig. Vieles geht in der Routine des Alltags einfach verloren.

Das kann passieren, sollte aber nie von Dauer sein. Denn wie schon gesagt, Wertschätzung ist der Motor in Ihrer Beziehung.

 

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